DAS ENDE DER VERTRETUNG – EMMELY UND DER STREIK IM EINZELHANDEL
Mi. | 9.12.2009 | 19:30 h | DGB-Haus | Obere Masch 10 | Göttingen
Die Situation der Beschäftigten im Einzelhandel hat sich in den letzten Jahren drastisch verschlechtert. Als die Arbeitgeber Ende 2006 die Zuschläge für Spät- und Nachtarbeit kürzen wollten, hatten sie im Empfinden vieler Beschäftigter eine Grenze überschritten: Die längste und härteste Tarifauseinandersetzung im deutschen Einzelhandel begann.
Der Film begleitet die Streikenden über mehrere Monate. Viele streiken zum ersten Mal in ihrem Leben. Manchen wird ihr Engagement im Streik zum Verhängnis, Emmely zum Beispiel. Nachdem sie in ihrer Kaiser’s Filiale den Streik organisiert hat, wird ihr unter einem Vorwand fristlos gekündigt. Als sie auf Wiedereinstellung klagt, bekommt sie die ganze Wucht des einseitig an den Interessen der Unternehmen ausgerichteten deutschen Arbeitsrechts zu spüren.
Der Film sucht nach Antworten auf die Frage, weshalb die Beschäftigten und ihre Organisationen nicht in der Lage sind, sich gegen die Arbeitgeber durchzusetzen. Er erkundet das Engagement der ArbeiterInnen im Streik und analysiert das Vorgehen der Streikleitung und die Rolle der Betriebsräte. Beschrieben werden auch die Interventionen linker Gruppen an der Seite der Streikenden.
Anschließen an den 60min. Film soll eine Diskussion um die Rolle von Gewerkschaften in Tarifauseinandersetzungen. An der Diskussion teilnehmen wird Samira Fansa, die aktiv an der Entstehung des Filmes mitwirkte. Dabei soll zum Einen der Frage nachgegangen werden, welche Interventionsmöglichkeiten Gewerkschaften haben und wie diese genutzt werden. Des Weiteren sollen Handlungsperspektiven für Streikende jenseits gewerkschaftlicher Organisation diskutiert werden.
In der Pause, zwischen Filmvorführung und Diskussion, sorgt die rote Suppenküche Red & Hot für das leibliche Wohl aller Anwesenden.
Die Veranstaltung der ALI wird unterstützt von der ver.di-Jugend Göttingen.